Love Arizona

Arizona, Picacho Campground

Wir haben eine neue Liebe: Arizona!

Bisher haben wir 20 US-Bundesstaaten gesehen. Einigen davon haben wir viel Zeit gewidmet. Florida zum Beispiel, weil sich dort sehr gut dem kalten Winter ausweichen ließ. Oder Alabama, weil dort aus einem Besuch bei unserem Freund aus alten Pfadfinderzeiten, Robert, ein außerplanmäßiger längerer Aufenthalt wurde. Nachzulesen unter den Blogs "Wenn einer eine Reise tut! Oder: Shit Happens", "In der Ruhe liegt die Kraft" und "USA hautnah".

Andere haben wir nur gestreift. Ein paar der Bundesstaaten an der Ostküste zum Beispiel, weil wir dort auf der Flucht vor winterlicher Kälte recht zügig gen Süden fuhren.

Arizona ist ja so ein Staat von dem es heißt, ihn unbedingt gesehen haben zu müssen.

Dieser Anweisung ist leicht Folge zu leisten, wenn du aus dem Südosten via Texas und New Mexico daherkommst. Da gibt es eigentlich kein Ausweichen und YES, ich bestätige, es gibt keinen Grund Arizona auszuweichen!

Da fällt mir ein, das kommt mir doch bekannt vor "einem Bundesstaat ausweichen" . . .

Ach ja, "Thelma & Louise" das Roadmovie von Ridley Scott!. Auf der Flucht aus dem Norden der USA nach Mexico wollen die beiden Frauen Texas ausweichen, was auch so gut wie unmöglich ist. Ich lege euch diesen Film sehr ans Herz. ICH liebe ihn!

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Jedenfalls haben wir uns schnurstracks von New Mexico ins südliche Arizona begeben und sind nicht enttäuscht worden. Ganz Arizona besteht ja bekanntlich aus Wüstenlandschaft in diversen Ausprägungen. Aus der Vogelperspektive sieht das dann so aus:

Arizona Süd

Der südliche Teil hat allerdings eine beeindruckende Vegetation zu bieten, die dich ins Staunen bringt! Versprochen! Hier finden sich die Kakteen, von denen alle Welt spricht, die Saguaro. Und viele mehr, die wir alle im Arizona Sonora Desert Museum besichtigt haben. Dieses ist viel mehr als ein Museum!

Es ist ein riesiges Areal, das du durchwandern und sowohl die naturbelassene Landschaft mit Flora und Fauna als auch kunstvoll angelegte Kakteengärten bewundern kannst. Und dann gibt es da noch Gehege für Wildtiere und in mehreren Gebäuden indoor alles mögliche Kleingetier. Für dieses "Museum" musst du dir auf jeden Fall mehrere Stunden Zeit nehmen! Und wenn du, so wie wir, dir das Ganze im Sommer gibst, brauchst du auf jeden Fall eine Wasserflasche. Diese kannst du immer wieder an unzähligen Wasserspendern auffüllen. Nein, du KANNST nicht, du MUSST und WIRST :D Ich habe Michael noch nie so viel Wasser trinken sehen - freiwillig!

Tucson

Und nun zu Tucson! Ich bin euch das im letzten Blog schuldig geblieben ;)

Das war ehemals die Hauptstadt Arizonas, wurde aber von Phoenix abgelöst, das ein riesiges Bevölkerungswachstum aufzuweisen hat, weil es von Rentnern und Rentnerinnen besiedelt wird, die diese Stadt wegen ihres angenehmen Klimas zu ihrem Pensionsdomizil auserkoren haben. Wobei - "angenehmes" Klima ist dehnbar. Arizonas Wüste kann im Sommer weit über 40 Grad aufweisen.

Aber Einheimische wie Shawn, unser MEMO-Berherberger (siehe Ende dieses Blogs), erklärten uns, dass das Arizona-Klima das beste der Welt ist :D "Monate mit extremer Hitze gibt es nur zwei, nämlich Juli und August. Und dafür gibt es ja Klimaanlagen" (der Klimawandel lässt grüßen!). "Der Rest des Jahres ist kühler" und selbst im Winter soll es hier immer zwischen 15 und 25 Grad aufweisen. Wer aber über das Klima in Wüsten bescheid weiß, weiß, dass es hier nächtens auch (ar....)kalt sein kann. Im Winter kann es schon auch mal -10 Grad haben!

Gut, wir haben dann wohl ein Ausnahmejahr erwischt. Wir hatten Anfang Juni schon 47 Grad :D Und wir durften einen weiteren Rekord miterleben: Regen! In der Region Tucson-Phoenix soll es im Juni das letzte Mal 2014 geregnet haben.

Und wir waren am 4. Juni 2025 live dabei, als sich das wertvolle Nass nach 11 Jahren eine Nacht und ein paar Morgenstunden über die Landschaft des südlichen Arizona ergoss :D

Entschuldigung, ich schweife aus! Tucson wollte ich euch zeigen. Und zwar das Tucson der Wandmalereien, wie ich euch im letzten Blog versprach. Viel Freude damit!

Ich war bei unseren zwei Besuchen der Stadt mehr als begeistert!

Wandmalerei wird hier zelebriert und gibt Grafitti-Künstlerinnen und -Künstlern einen legalen Rahmen, sich und ihr Können unter Beweis zu stellen. Tucsons Wandflächen rund um öffentliche Parkplätze sind niemals öde und leer oder mit "billigen Schmierereien" verunstaltet. So geht´s auch!

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Tucson ist eine wirklich schöne, saubere, moderne, flächenmäßig überschaubare Stadt, die wir bequem mit unserer Piaggio Liberty abgeklappert haben.

Hier sind außerdem sehr zu empfehlen:

1. Besuch des Visitor-Centers mit einem beeindruckenden Modell des Tucson County in 3D

Übrigens, Tuscon darf mit der Straßenbahn "Street Road" GRATIS erkundet werden! Was wir selbstverständlich gemacht haben ;)

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2. Besuch des PIMA Air & Space Museum, weltweit eines der größten NGO-finanzierten seiner Art

Hier wird die gesamte Geschichte der Luftfahrt aufgearbeitet und in riesigen Außen- und Innenbereichen dargestellt. Der Außenbereich ist sowohl zu Fuß als auch mit einem "Bummelzug" zu erkunden - was wir angesichts der gefühlten 100 Grad Celsius taten. Ich sage euch, ihr müsst keine großen Flugzeug-Fans sein, um von diesem Museum beeindruckt zu sein. Man und frau sieht hier Stücke, die sonst nirgendwo zu finden sind, wie das folgende Brautkleid, das aus Seide eines im Einsatz gewesenen Fallschirms gefertigt worden war.

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Wir verbrachten in Tuscon und Umgebung 4 Tage, nach denen wir uns in Richtung Phoenix begaben. Unterwegs wollten wir einmal nächtigen und wählten dafür einen urigen Campground inmitten Saguaro-Kakteen mit sehr lieblichen Kritiken à la "urtümlicher Platz mit sehr freundlicher Betreiberin, sehr nette Lots mit jeweils einem eigenen lieben Namen wie Kaktusblüte" etc. etc. Also nichts wie hin! Wir lieben Urtümliches :) Vorbei an einem Schild mit der Aufschrift Fahrverbot ab ca. 3,5 Tonnen, zum Glück Ausweichmöglichkeit auf andere Straße (schließlich haben wir einige wenige Tonnen mehr, nämlich so ca. das Dreifache :D ), Einfahrt zum Campground mitten in einem Wald aus Saguaro-Kakteen gefunden und fest gestellt: Er ist geschlossen. Ende Mai ist Schluss mit der Saison, den heißen Sommer verbringt man und frau nicht in der Kakteenwüste! Basta!

Macht nix, der Platz sieht eh ein bisschen sehr urtümlich aus, so dass wir Bedenken hatten, uns einen Kaktusstachel in den Reifen zu ziehen.

Picacho Peak

Aber: Der und die Kluge sorgen vor und erkundigen sich schon vorab nach einem Ausweichplatz. Wir steuerten also den "Picacho RV-Campground" an..

Der Picacho ist ein echt auffälliger Berg im Picacho Peak State Park. Schon von weitem siehst du ihn mit Staunen und freust dich auf die Ankunft an diesen markanten Wegpunkt.

Picacho Peak, Arizona

Und dann hatten wir es plötzlich nochmals lustig!

Ein Zischen, das wie das Entweichen von Luft aus einem unserer Reifen klang, riss uns jäh aus unserer Vorfreude-Stimmung. Eine Viertelmeile vor der Ankunft am erklärten Tagesziel stellte ich mit weit aus dem Seitenfenster gestrecktem Kopf fest, dass der hintere Reifen auf der BeifahrerInnenseite tatsächlich mit einem beständigen Zisch - Zisch - Zisch sich seiner Luft entledigte.

Unter meiner ständigen Beobachtung des Reifengeschehens auf meiner Seite, bemühte sich Michael diese Viertelmeile der Straße noch zu schaffen, um den Reifen nicht auf der Straße wechseln zu müssen. Und es klappte. Direkt an der Abfahrt rollten wir auf einen wunderschönen Reifenwechselplatz aus. Der Reifen zischte ein letztes Mal ehe er sich platt wie eine Flunder in Ruheposition begab.

Reifenschäden kann es offensichtlich auch auf einer schönen Straße ohne Kakteenstachel geben. Und zwar deshalb, weil die schönen Straßen so schön nicht sind! Sie gleichen eher einer Müllhalde aus geplatzten Reifen, diversen Blechteilen, Schmutzfängern, Schrauben, Hölzern, ja sogar Teilen von Flugzeugturbinen. Wir hatten uns den Reifen weiß der Himmel wie ruiniert, was einen etwa 15 cm langen Riss ergab. Bis zum Einbruch der Dunkelheit, etwa 2 Stunden, kostete uns die Aktion des Reifenwechsels. Es ist wirklich nicht so, dass wir uns nach Abwechslung dieser Art gesehnt hätten. Aber nennen wir es ein gutes Training zur Beherrschung von Technik und Teamarbeit ;)

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Wir checkten am Picacho RV Campground in der Dunkelheit mittels Self-Check-In ein, weil die Offices meist schon um 5pm schließen, in der Nebensaison gar um 3pm. Der Vorgang des Self-Check-In sieht so aus, dass du beim Office des Platzes einen Lageplan und vorgefertigte Formulare mit den Nummern einer Auswahl von verfügbaren Plätzen findest. Du suchst dir einen Platz aus, füllst das entsprechende Formular aus, steckst es gemeinsam mit der Platzgebühr in ein ebenfalls vorgefertigtes Kuvert und dieses wirfst du in einen dafür vorgesehenen Postkasten. Hast du kein Bargeld zur Hand, kannst du im Formular wahlweise deine Kreditkartendaten eintragen. Alles auf Vertrauensbasis - und absolut niemand scheint dieses Vertrauen zu missbrauchen.

Wir verbrachten zwei Tage am Picacho Campground und erkundeten mit der Piaggio Liberty den Statepark voller Kakteen.

Und jetzt vertraue ich euch dies an: Wir haben immer nach Campgrounds mit Pools gesucht! Bei den "angenehmen" :D Temperaturen in Arizona noch vor dem Frühstück und abends nach dem Abendessen ein Erfrischungsbad nehmen zu können - das hat schon was! Nennt es gern dekadent ;) Aber für uns war es eine Überlebensstrategie :D

Und für die, die es näher interessiert: Wir steuern gern KOA - Kamping Of Amerika an. Da gibt es immer Pools und immer auch einen kleinen Shop, wo Getränke, Imbisse, Eis und einiges Nützliches zum Campen erworben werden können. Und es gibt immer eine Laundry, also eine Wäscherei.

Luxus pur zu günstigen Preisen.

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Phoenix

Nächster Stopp: Phoenix. Eine großartige Stadt, die mit anderen Städten eingebettet ins sogenannten Sun Valley zu einer riesigen Metropolregion zusammen gewachsen ist. Eine Universitätsstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, die sogar mit einer Straßenbahn, der Valley Metro, um 2 Dollar pro Stunde erreicht und erkundet werden kann. Was wir selbstverständlich taten :)

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DOCH - der erste Weg nach Erreichen von Phoenix führte uns wohin? Richtig -

in einen Reifenladen! Es ist nämlich nicht sehr klug, ohne einen intakten Reservereifen unterwegs zu sein. Und unserer war ja nun bereits im Einsatz. Michael hatte super gegoogelt und einen Mega-Reifenladen gefunden.

Wir erwarben einen neuen Reifen um 1000 Dollar. Nein, ihr habt euch nicht verlesen! Im Set wären sie günstiger gewesen, aber wohin dann mit dem ganzen Set? :D

Der Reifenwechsel konnte direkt vor Ort durchgeführt werden und ging flott. Schließlich hatten wir - besser gesagt Michael - schon Übung ;)

Kaputter Reifen professionell entsorgt und weiter ging´s durch Phoenix zu unserem nächsten Campground: KOA natürlich ;) Einen Tag lang verbrachten wir nur mit Chillen am Pool. Habe ich euch schon gesagt, dass es heiß war? Sehr heiß? :D

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Und was hat Phoenix nun so alles zu bieten? Das Folgende und noch vieles mehr!

Sun Valley, das Tal der Sonne, ist immer einen Abstecher wert! Die Städte Phoenix, Mesa, Tempe und Scottsdale, das Hole In The Rock, die Goldfield Ghost Town, der Saguaro Lake und die umliegenden Berg- und Kakteenlandschaften sind absolut sehenswert. Und glücklicherweise führen wunderschöne Straßen durch das Tal!

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An einer Fahrt durch eine ganz besondere Straße möchte ich euch noch teilhaben lassen: Jene durch die Sonora Wüste zum Arizona Sonora Desert Museum :)

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Von Halifax in Kanada bis nach Phoenix in Arizona

Das ist die Strecke, die wir bisher mit unserem MEMO in Nordamerika zurückgelegt haben. Wir bereuen keinen Meter davon! Die große Angst vor einer schlimmen Panne hat sich gelegt, wir sind wieder im Genuss-Modus. Wir haben "plenty of time" und wir brauchen sie auch. Denn wir fallen mit MEMO nach wie vor auf wie der sprichwörtliche "bunte Hund". Wir werden bewundert, befragt und hochgelobt. Das Leben on tour ist schön :)

Mit unserem B-Visum dürfen wir uns allerdings maximal 6 Monate am Stück in den USA aufhalten. Wir haben daher zwei Pausen eingelegt, um nach Hause zu fliegen: Miami im Dezember 2024 und Phoenix im Juli 2025, also gerade eben.

"Urlaub vom Urlaub" nennen wir das. Denn was man und frau auch wissen sollte: So eine Reise ist anstrengend und Pausen sorgen für Erholung und Struktur. Und die Möglichkeit, den einen oder anderen medizinischen Notfall zu beheben ;) Michael musste z.B. ein Eckchen eines Zahnes retten, das auszubrechen drohte, ich konnte meinen halbjährlichen Gesundheitscheck termingerecht durchführen.

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Und MEMO? Das MetzMobil hat einen wunderschönen Ruheplatz inklusive Familienanschluss bei Shawn, Heather, ihren 3 reizenden Kids und ihren zwei Hunden in Phoenix.

Die Internetplattform neighbor.com macht´s möglich!

Danke ihr Lieben!

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Was erwartet euch im nächsten Blog? Spoiler:

Ich werde euch in die Welt der Kuriositäten in den USA entführen ;)

Lasst euch überraschen! Um rechtzeitig zu erfahren, wenn der Blog online geht, hier wieder meine Empfehlung, sich zur Newsmail anzumelden:

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