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Challenges - Herausforderungen

  • metzgabriele
  • 26. Jan.
  • 8 Min. Lesezeit


In Kürze geht´s wieder los!


Wir holen unseren Truck MEMO von seinem Storage in Miami ab und machen uns wieder auf den Weg durch die USA.

Ich freu mich schon sehr darauf, bin schon etwas aufgeregt! Endlich wieder unterwegs, die Landschaft vorbei ziehen lassen, Country Music aus dem Radio im Ohr, meine Hände im Takt der Musik auf meinen Oberschenkeln, den fiktiven drums, trommeln, den Body shaken - alternative Wirbelsäulengymnastik im Sitzen ;)

Wetter outside the truck? "Wurscht"! Das Leben en route ist immer schön :)



Manchmal gibt es da aber auch die eine oder andere Herausforderung.


Manche sind erheiternd, manche echt nervig. Wie zum Beispiel die Betankung unseres Vehikels. Schon beim Einfahren in die Tankstelle äußert sich Michael so: "Jetzt geht´s wieder los!" Insider und Insiderinnen unserer Familie haben folgendes Basiswissen: Michael steht auf Kriegsfuß mit jeglichen Automaten, in die Karten einzuführen sind - seien es Parktickets oder Bankomat- und Kreditkarten. Diese Automaten scheinen ihn nicht zu mögen ;) Einmal, als er an einem Parkautomat die Parkgebühr bezahlen wollte, sprach die kleine Lady im Automaten bei jedem Versuch, das Parkticket einzuschieben "Bitte führen Sie das Parkticket ein", ohne diese anzunehmen. So lange, bis Michael sie zurechtwies mit den Worten "jetzt halt doch endlich deinen Schnabel" :D Wohlgemerkt - das war in der Heimat.

Im Ausland, wie wir alle wissen, gelten gelegentlich anderer Spielregeln ... An den Tankstellen in den USA geht es zu aller Erst darum, dem Tankautomaten die "richtige" Bankkarte zu stecken. Interessanterweise ist das bei jeder Tanke anders. Die Eine freut sich über die Visa-Card, die Andere über die Bankomatkarte. Nach dem Stecken der Karte, wirst du gefragt, ob es sich um eine Debit- oder Creditcard handelt. Und da darfst du dir keinen Fehler erlauben. Da wird die Karte schnell wieder ausgespuckt und du fängst neu an. Wenn du Pech hast, steht irgendwann am Display "see cashier". Das ist auch unlustig. Wenn du es schaffst, dass du den Zapfhahn in den Tankstutzen führen darfst, heißt das noch lange nicht, dass dieser dann auch etwas ausspuckt. Dann heißt´s von vorne beginnen. Wenn du es dann schaffst, dass der Zapfhahn Treibstoff liefert, bist du noch immer nicht aus dem Schneider. Denn an vielen (oder allen?) Tankstellen beträgt die maximale Tankmenge 50 Gallonen. Und der Tank unseres Memo hat natürlich etwas mehr Fassungsvermögen. Ja, dann darfst du den Tankprozess von vorne beginnen. Wenn dich die Tankerei so "pflanzt" kann die Stimmung schon mal ein bisserl in Richtung Keller gehen :D Dafür erscheint es am Ende wie ein Sieg. JA, du hast gewonnen! Die ausgeklügelte Technik hat verloren. Ätsch! Und: Dein Börserl wurde geschont, denn Treibstoff in den USA, respektive Florida, ist vergleichsweise günstig :)

Volltanken braucht Zeit
Volltanken braucht Zeit

Herausforderung 2: LEBENSMITTEL ORGANISIEREN


Klingt völlig easy, nicht wahr? Es gibt ja eine Reihe von Großmärkten à la WALMART, wo du ALLES kaufen kannst. Beispiel Florida: Du solltest nicht in die Situation kommen, einfach nicht finden zu können, was du suchst. Denn jemanden danach fragen, kann in diesem Bundesstaat verlorene Liebesmüh sein! Warum? Weil der Bevölkerungsanteil an muttersprachlich spanisch Ausgerichteten hier besonders hoch ist. Was an sich ganz und gar ok ist. Nur - leider sprechen sie tatsächlich oft kein Wort Englisch :D

Da erntest du mitunter, außer ungläubige bis verzweifelte Blicke, nichts. Einen ungläubigen, verzweifelten Blick habe allerdings auch ICH einmal geliefert,

als ich Brot im integrierten Backwarenladen ordern wollte.


Ich zeigte auf einen wunderschön aussehenden Wecken weißen Brotes auf der Stellage hinter der Angestellten. Ich machte ihr klar, diesen haben zu wollen. Das geht ja mit Zeichensprache, sprich einfachem Hinzeigen auf das Produkt, recht einfach.

Was folgte war bestimmt kabarettreif. Absolut freundlich und nett redete die Frau auf mich ein - in gefühltem Chinesisch. Mein Blick wurde, wie oben beschrieben, ungläubig und verzweifelt. Bis sie mir eine Frage stellte, die ich als solche nur auf Grund des höheren Tonfalls am Ende des Satzes identifizieren konnte. Inhaltliche Botschaft der Frage? Keine Ahnung. Darauf konnte ich nur eine Antwort geben - nämlich freundlich lächeln :D Daraufhin steckte die gute Frau meinen schönen Wecken Brot in eine Maschine, die meinen schönen Wecken Brot in Scheiben schnitt. Freudig lächelnd reichte mir die nette Dame das Endprodukt: ca. 50 Scheiben Brot à ca. 5 Millimeter in einem schönen Plastiksackerl. Habt ihr schon mal versucht, ein Stück 5 Millimeter starkes Weißbrot mit Butter zu bestreichen? Genau - das geht nicht, weil das luftige Ding sich unter der Last des Streichgeräts auf 1 Millimeter reduziert. Und dann kannst du das Ding mit der Gabel vom Teller kratzen :D

Wir haben den Brotwecken dezent bei den anderen Brotwecken abgelegt, ihn gegen ein Brot ausgetauscht, dessen Scheibenstärke wir selbstbestimmt wählen konnten und schlichen von Dannen ;)

Positiv bei WALMART: Es gibt neuerdings (?) Bier zu kaufen. Aus früheren Florida-Urlauben haben wir in Erinnerung, alkoholische Getränke nur im Drugstore kaufen zu können. Nun hat sich jemand einfallen lassen, Bier und Wein auch bei WALMART & Co zu bekommen. Eine Freude, rein in den Einkaufswagen und ab zur Kassa. Und was erleben wir da? Michael, der Zahler, musste seinen Ausweis herzeigen und seine Daten wurden aufgenommen. :o Ich habe mich noch getraut zu scherzen, indem ich fragte, ob wir denn so jung aussähen. Das fand die Kassierin nicht so witzig wie ich. Vielmehr amüsierte sie, dass sie gleich alt war wie Michael. Letzten Endes war alles im grünen Bereich und wir konnten das gute Bräu in unseren MEMO räumen. Wenn du jetzt glaubst, dass dieses Procedure bei jedem WALMART gleich ist - Fehlanzeige! Beim nächsten WALMART bereitete Michael sich schon auf die Ausweis-Geschichte vor und siehe da, er wurde nicht benötigt. :D

Das ist bestimmt eine Taktik :D Mit welchem Ziel? Keine Ahnung!

Außerdem: Qualitätsprodukte sind sündhaft teuer und Kartoffeln schmecken mitunter bestenfalls nach Sellerieersatz.

Gute Qualität gibt´s bei Publix, der deutlich teurer ist, als WALMART. Sehr gute Qualität gibt`s bei Whole Food und ORGANICS, die noch deutlicher teuer sind. Bei ORGANICS hätte ich gerne eine Packung Mehl "normaler" Größe gekauft, weil die kleinste Gewichtsklasse, die ich bei WALMART fand, 3 Kilogramm waren. Die musst du mal in deiner Camping-Großraumküche unterbringen! Bei ORGANICS gib´s Mehlsackerl zu einem halben Kilo - juhu! ABER, schätze mal, was dieses 1/2 Kilo dort kostet .................. Du errätst es nie! Also: 6 Dollar, praktisch 6 €! Du musst den Betrag nicht nochmals ins Auge nehmen, du hast richtig gesehen. Und ich habe mich auch nicht vertippt!


ORGANICS - Lebensmittel: Schön, gut und vielfältig - aber teuer!


Kartoffel, die farb- und tonlos sind, und im besten Fall nach Sellerie schmecken, bekommst du bei WALMART. Wenn du darauf stehst :D Besseres Obst und Gemüse bekommst du bei besagtem Whole Food oder Organics. Noch besser, wenn du in Florida bist: Mach eine Ausfahrt zu "Robert is here". Der Laden ist legendär und großartig! Die Obst- und Gemüseauswahl ist sagenhaft und der angeschlossene Tierpark ein Highlight für Groß und Klein! Robert, auch schon in die Jahre gekommen, steht immer noch täglich im Laden und schneidet dir ggf. die Mango klein ;) (siehe Video weiter unten).



Robert @ work


Animalfarm @ Robert is here

Herausforderung 3: Gefrorenes teilen,

wenn du vergessen hast, es portionsweise einzufrieren:


OHNE WORTE :D

Herausforderung 4: ESSEN GEHEN


Kurz zusammengefasst: Es gibt gute teure Restaurants, die vielleicht aus so mancher US-Fernsehserie bekannt sind. Wie zum Beispiel die Texas Roadhouses, die Michael und ich sehr mögen, zumal es da hervorragende Steaks, aber auch ebensolche Salate gibt. Außerdem gibt es da immer Bombemstimmung! Immer wieder stellen sich Personal und Gäste zu Line-Dance auf und rocken die Bude :D

Texas Roadhouse, Florida
Texas Roadhouse, Florida

Es gibt auch billige aber fürchterliche Einkehrmöglichkeiten, wie Burger King. Wir kamen einmal aus der Not heraus in diese Verlegenheit und haben geschworen, nie wieder hin zu gehen. Lieber verhungern wir :D


Herausforderung 5: INSEKTEEEEN


Florida ist bekannt für seine Gelsen (auf gut Deutsch "Stechmücken"). Man und frau weiß, was zu tun ist: Wenn du in die Verlegenheit kommst, dich in der Dämmerung im Freien aufzuhalten, heißt es sprühen, sprühen. Insektenspray gibt es immer allerorts! Die wissen schon warum! Denn, die Biester sind in den Everglades vielerorts auch zu helllichter Tageszeit unterwegs. Damit rechnet man und frau nicht immer. Das ist der Grund, warum wir tatsächlich schon eine ansehnliche Sammlung an Repellents im MEMO haben. Weil wir, wenn wir tags unterwegs sind und nicht mit dem wunderschönen Duft eingesprüht sind, in jedem Visitor-Center eine weitere Sprühflasche erwerben. Was wir anfangs nicht gecheckt haben: dass das Zeug voll aggressiv ist.

Was wir uns da auf die Haut sprühen, haftet auf den Campingfahrzeug-Fensterscheiben wie "Sau"! Entschuldigt, aber das musste raus ;) Was von unserer Haut offenbar dank einer natürlichen "Fettigkeit" in Kombination mit der ebenso laufenden natürlichen "Häutung" durch die Absonderung der äußeren Hautpartikel leicht weggesteckt wird, entpuppt sich an den Fensterscheiben als Horrorszenario. Die hartnäckig haftende Schicht des Sprühmittels von dort zu entfernen (weil das Glas dadurch trübe erscheint) hat uns etliche Putzmittel und Putztücher gekostet, die alle keinerlei Wirkung zeigten - außer dass die Scheiben jetzt mancherorts zu allem Überfluss auch noch zerkratzt sind :( Finally fanden wir die Lösung, im wahrsten Sinn des Wortes! Wir stellten fest, dass mit Nagellackentferner zaghafte Minifortschritte erlangt werden konnten. Wir trauten uns sodann, die betroffenen Stellen mit Nitrolösung zu behandeln und erlangten damit tatsächlich den lang ersehnten Erfolg :) :) :)

Wir erwarben diese Lösung bei LOWE`S, der floridianischen Baumarktvariante. Endlich konnten wir wieder einmal einen Baumarkt besuchen :D

Und plötzlich sah ich über Nacht so aus:


Insektenstichen Noseeums
Insektenstichen Noseeums

Entsetzlich juckende Pusteln machten sich auf meinen Beinen breit und versetzten mich in die Vorstufe einer Panikattacke :D

Sind das Bisse von Bettwanzen? Staubmilben? Oder gar Flöhe :o ? Irgendwie wusste ich, dass es nichts davon sein konnte. Aber keine Ahnung zu haben, war noch nie meine Stärke. Zudem juckte das Zeug - um das unschöne Wort nochmals zu strapazieren - wie Sau :D. Und zu allem Überfluss begannen die Stiche sich zu entzünden. Das Salberl unserer Hausapotheke zeigte keinerlei Wirkung.

Also ab in die Apotheke.

Eine CVS pharmacy war nahe, ihn peilten wir also an. Ein paar Leute stellten sich bereits bei jenem Schalter an, den auch ich auch anpeilte, weil dieser von einer Lady betreut wurde, die mir sympathisch erschien. Den anderen Schalter wollte ich nicht. Da stand ein älterer Herr dahinter, der mir nicht so erschien, als würde er mich nicht mit der Sanftmut betreuen, derer ich in Anbetracht meiner Panik bedurfte.

Kaum war ich bei meiner bevorzugten Lady an der Reihe, schickte sie mich zu beschriebenem Herren. Gibt´s ja nicht!

Und was geschah dann? Wie so oft im Leben, täuschen wir uns völlig in den Menschen, die wir nur sehen aber keinen näheren Kontakt mit ihnen haben.

Der ältere Herr entpuppte sich als besonders nett und frohgemut und nahm mir sofort jede Panik. Er fragte, ob ich "Noseeums" kenne. Ich verstand nur "Museum" und kannte mich ergo überhaupt nicht aus, was er da von mir wollte. Ich blickte zu Michael, der leise murmelte "was ist mit dem Museum???" Dabei hatte 1 Blick des, mittlerweile als sehr kompetent wahrgenommenen Herren gereicht, um zu erkennen, dass es sich um Stiche von Noseeums handelte, die deshalb so heißen, weil man sie mit freiem Auge kaum sehen kann. Diese Winzlinge verbringen ihr Leben am Strand oder auf strandnahen Wiesen, Und auf ihre Stiche reagieren manche - wie eben ich - allergisch. Auch seine Frau sei dabei. Ihn selbst mieden die Tiere. Wie offenbar auch meinen Michael :)


Nachdem das geklärt war, wanderte er mit mir durch den Laden und sammelte die Produkte ein, die dem Drama ein Ende setzen sollten: Ein Juckreiz lindernder und zugleich pflegender Spray - wow! Und ein Antiallergicum.


Schon die erste Anwendung und Einnahme zeigten deutliche Wirkung - es lebe der Placebo-Effekt! :D


Und was lernen wir noch: Mache dir niemals ein Bild von einem Menschen, den du gar nicht kennst! Vorurteile sind "ein Hund" ;)

Wo wird uns der nächste Blog hinführen? Lass dich überraschen und melde dich zur Newsmail an:





2 Comments


Martin Metz
Martin Metz
Jan 29

Super Beitrag, Hat mich echt zum Lachen gebracht 😂 Lächeln und Nicken 😂

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Guest
Jan 26

Danke für den Beitrag, der mich wieder zum Schmunzeln gebracht hat, und wieder viel in Erinnerung gebracht hat ……. Noseeums!!!! 😨🫣😀🤣😅😂

Kuss Michael ❤️

Edited
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